Weltraumschrott
Weltraumschrott ist das ungewollte Resultat aus über sechs Jahrzehnten menschlicher Raumfahrtbestrebungen und stammt größtenteils vom Zerfall und von Explosionen oder Kollisionen der etwa 8950 Satelliten, die seit 1957 in den Erdorbit kamen.
Die ESA schätzt, dass sich heute über 900.000 Schrottteile im Orbit befinden, die größer als 1 cm sind. Jeder Zusammenstoß mit einem funktionierenden Satelliten könnte Schäden verursachen und möglicherweise dessen Einsatz beenden.
Die Zerstörung einzelner Satelliten oder der dauerhafte Verlust bestimmter Umlaufbahnen wegen einer unkontrolliert wachsenden Schrottmenge hätte verheerende Auswirkungen auf Europas wirtschaftliche Aktivitäten im Weltall, die einem Gesamtwert von über 8 Milliarden Euro entsprechen. Dies würde eine schwere Belastung für die Weltwirtschaft bedeuten.
Weltweit geben Satellitenbetreiber jährlich 14 Millionen Euro für Ausweichmanöver im Zusammenhang mit Weltraumschrott aus, allerdings sind mehr als 99 % davon Fehlalarme. Die Kommerzialisierung des Weltraums wird jedoch in den kommenden Jahren durch „Space 4.0“ und dem massiven Einsatz kleiner Satelliten und großer Konstellationen durch neue kommerzielle Teilnehmer weiter zunehmen. Damit ergeben sich für die Betreiber von Megakonstellationen wöchentlich mehrere hunderttausend Kollisionswarnungen.
Im Rahmen ihrer Aktivitäten für die Weltraumsicherheit will die ESA Technologien entwickeln, die Kollisionswarnungen automatisieren, hochpräzise Orbitdaten liefern und Weltraumschrott reduzieren oder gar entfernen. Damit sollen sich neue, wichtige Geschäftsmöglichkeiten für die europäische Industrie ergeben, die neue Arbeitsplätze schafft und Wettbewerbsvorteile am Weltmarkt bringt.
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