Erdnahe Objekte
Selbst ein relativ kleiner Asteroideneinschlag kann zu einer tödlichen Katastrophe für die Menschheit werden. Manche Asteroiden sind sehr groß, mit einem Durchmesser von 1 km, und würden eine weltweite Zerstörung hervorrufen, wenn sie die Erde treffen. Es gibt jedoch nur relativ wenige von ihnen und 90 % gelten als entdeckt. Glücklicherweise stellen sie keine Gefahr hinsichtlich eines Einschlags dar.
Man schätzt jedoch, dass sich über 40.000 kleinere Asteroiden in der erdnahen Umlaufbahn befinden und weniger als 20 % davon ausfindig gemacht wurden. 2013 explodierte in der Atmosphäre über Tscheljabinsk, Russland, ein Objekt mit einem Durchmesser von fast 20 m. Es beschädigte über 7200 Gebäude und verletzte ungefähr 1500 Menschen. Solche Einschläge treten nach Schätzungen alle paar Jahrzehnte auf.
Jeder Asteroideneinschlag gefährdet lebenswichtige Infrastruktur – Dörfer, Städte, Flughäfen – die für die täglichen wirtschaftlichen Aktivitäten in ganz Europa genutzt werden. Zusätzlich würde ein Einschlag eine Kettenreaktion in der weltweiten Wirtschaft hervorrufen, die zu Schäden in Milliardenhöhe führen würde.
In Partnerschaft mit der europäischen Industrie entwickelt die ESA derzeit ein automatisiertes Teleskop, um den Nachthimmel zu beobachten. Es soll das erste in einem künftigen Netzwerk sein, das automatisch potenzielle erdnahe Objekte identifiziert, die von Wissenschaftlern beobachtet werden können. Ein solches Teleskop kostet gerade einmal 3 % dessen, was die Europäer jedes Jahr für Heimtierzubehör ausgeben.
Die ESA entwickelt derzeit auch die neue Mission Hera, die Ablenkungstechniken für Asteroiden in der Erdumlaufbahn erforschen und damit langfristig den Schutz unseres Planeten stärken wird.
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