Sie gilt als die weltweit älteste Darstellung konkreter Himmelsphänomene und begleitet Matthias in Form einer eigens dafür erstellten Kopie nun auch „in echt“ auf seiner rund sechsmonatigen Mission auf der ISS.
Wie die Himmelsscheibe, zeigt das Missionslogo von Cosmic Kiss mehrere kosmische Elemente, die zusammen mit dem Missionsnamen vor allem die Liebe zum Weltall, den Wert partnerschaftlicher Erkundung des Weltalls sowie den Schutz und Erhalt der Erde im Rahmen solcher Missionen ausdrücken.
Der Blick in die Sterne als erster Kalender
Die Himmelsscheibe von Nebra ist vor mehr als 3600 Jahren in der Bronzezeit entstanden und fasziniert vor allem durch den Einblick, den sie uns über die Vorstellungen und das Wissen der Menschen von damals über Sonne, Mond und Sterne und deren Einfluss auf das Leben auf der Erde geben kann.
In ihrer ersten Fassung zeigt die ca. zwei Kilo schwere und etwa schallplattengroße Bronzescheibe neben einem goldenen Voll- und Sichelmond auch zahlreiche goldene Sterne, darunter das Plejaden-Sternbild. In der Darstellung des Siebengestirns neben dem vier Tage alten Sichelmond ist eine Schaltregel verschlüsselt.
So wurde anhand der Himmelsscheibe der Stand des auffälligen Plejaden-Sternbildes in Position zum Sichelmond am Himmel abgeglichen und alle drei Jahre, immer dann, wenn die Plejaden neben einem Mond von der Dicke der Sichel auf der Himmelsscheibe standen, ein Schaltmonat eingefügt. Dieser glich die Verschiebung der Monate und damit auch wichtiger Feiertage über das Jahr aus.
Internationale Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Durch moderne Forschung konnte mittlerweile festgestellt werden, dass die Metalle zur Herstellung der Scheibe sowie das Wissen um ihre Benutzung aus fast allen Teilen der damals bekannten Welt stammen. Auch die später hinzugefügten Goldelemente lassen den Einfluss weiterer Kulturen auf die Scheibe und ihre zuletzt anscheinend auch mythologische Nutzung vermuten.
Das zeugt von einem für die damalige Zeit weitreichenden Kommunikationsnetzwerk und internationaler Kooperation, die auch im heutigen Raumfahrtzeitalter, in dem eine erneute Landung auf dem Mond zum Greifen nahe ist, maßgeblich für die Schaffung und Verbreitung von Wissen ist.
In Vorbereitung auf Cosmic Kiss trainierte Matthias mit seinen internationalen Crew-Kollegen und Teams der Partneragenturen weltweit. Im Orbit unterstützt Matthias 35 deutsche und viele weitere europäische sowie internationale Experimente. Die Ergebnisse dieser Experimente werden unser Wissen und Innovationen in zahlreichen Bereichen wie Humanmedizin, Materialwissenschaft, Physik, Erdbeobachtung, Technologieentwicklung und mehr vorantreiben.
Die Suche nach den Geheimnissen des Himmels geht weiter
Gleichzeitig birgt die Himmelsscheibe von Nebra wie auch das Weltall aber noch einige unentdeckte Geheimnisse. Beide werden noch viele weitere Generationen in ihren Bann ziehen.
„Artefakte wie die Himmelsscheibe von Nebra demonstrieren eine tiefe Faszination für den Weltraum, die schon seit Ewigkeiten besteht. Menschen blicken seit dem Anbeginn der Zeit in den Himmel, um Kenntnisse über das Universum zu sammeln, und das wollen wir auch heute noch “, sagt Matthias und freut sich darüber, ein Abbild der Scheibe auf seiner Reise dabei zu haben – als eine Hommage an die Suche der Menschheit nach den Geheimnissen des Himmels.
Das Original der Himmelsscheibe von Nebra ist im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) beheimatet. Dort wurde auch die Nachricht über eine Verbindung der Himmelsscheibe zur Weltraummission Cosmic Kiss mit großer Freude entgegengenommen.
Landesarchäologe Harald Meller: „Die Tatsache, dass Matthias Maurer die Himmelsscheibe von Nebra als Inspiration für sein Logo ausgewählt und sie sogar in Form einer Kopie im Weltraum mit dabei hat, ist nicht nur eine große Ehrung für diesen wichtigen Fund sowie für das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle, über die ich mich sehr freue. Zugleich bringt sie deutlich zum Eindruck, welch enge Bande, gemeinsame Ziele, Sehnsüchte und Fragen uns noch heute mit den Menschen der Vorzeit verbinden: die Faszination für die Sterne und das Weltall, das Streben nach Wissen und Erkenntnis, die Frage nach dem Woher und Wohin. Durch seine Forschungen an neuen Materialien und Legierungen, die Herr Maurer auf der Internationalen Raumstation ISS durchführt, tritt er sogar direkt in die Tradition des Schöpfers der Himmelsscheibe, der aus dem damals noch recht neuen Material Bronze – einer Legierung aus Kupfer und Zinn – etwas grundlegend Neues, Einzigartiges schuf. Wir wünschen Herrn Maurer viel Erfolg für seine Mission und freuen uns, wenn wir ihn nach seiner Rückkehr auf die Erde bei uns im Landesmuseum begrüßen und ihn mit der originalen Himmelsscheibe von Nebra bekannt machen dürfen.“