Survival training in Russia. Credits: GCTC

Survival training in Russia. Credits: GCTC

Vor mehr als viereinhalb Jahren habe ich begonnen, für diesen Moment zu trainieren – damals wurde ich für die ESA-Astronautenklasse 2009 ausgewählt.

Seitdem habe ich 3000 Stunden Training bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA absolviert, medizinische Untersuchungen und meine Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen mit eingerechnet.

Insgesamt 3000 weitere Stunden habe ich in den Ausbildungszentren der ISS-Partnerländer in den USA, Kanada, Russland und Japan für meine Mission trainiert.

Seit Januar 2012 habe ich 45 Wochen (etwa 1750 Trainingsstunden) am Johnston Space Center in Houston, Texas, verbracht. 31 Wochen war ich am Juri Gagarin-Kosmonauten-Trainingszentrum, um dort insgesamt 1100 Stunden zu trainieren und Simulationen durchzuführen. In Tsukuba, Japan, blieb ich vier Wochen lang und habe dort während meiner 150 Stunden Training das japanische Kibo-Modul sowie die japanischen Experimente kennengelernt.

Training in Europe

Training in Europe

Für mein Astronautentraining musste ich sehr viel Reisen: Insgesamt legte ich etwa 400.000 Kilometer mit dem Flugzeug zurück.

Training in Japan. Credits: ESA

Training in Japan. Credits: ESA

Das alles hat mich nun hierhin gebracht:  Max, Reid und ich haben unsere russische ISS-Prüfung bestanden. Dieses Examen war die letzte Hürde, bevor wir dann am 28. Mai vom Weltraumbahnhof in Baikonur, Kasachstan, ins All aufbrechen werden. Bis dahin stehen noch ein Besuch des Roten Platzes in Moskau, des Kosmonauten-Hotels und des Raumfahrtmuseums in Baikonur sowie die Teilnahme an einigen traditionellen Zeremonien an.

Doch alle diese Reisen werden bedeutungslos erscheinen, sobald wir die Erdumlaufbahn verlassen haben und mit einer Geschwindigkeit von 28.800 Stundenkilometern fliegen werden. An Bord der ISS werden wir dann beinahe die doppelte Strecke zurücklegen, die ich in den letzten vier Jahren gereist bin, und das an jedem Tag! Innerhalb von 24 Stunden werden wir dann 16 Sonnenauf- und Sonnenuntergänge erleben. Ich kann es nicht mehr erwarten!

Training in USA. Credits: NASA

Training in USA. Credits: NASA

This blog entry was translated from Alexander Gerst’s original text in English.