International Space Station crew. Credits: ESA/NASA

Die Crew der Internationalen Raumstation. Credits: ESA/NASA

ESA-Astronaut Alexander Gerst, NASA-Astronautin Serena Auñón-Chancellor und Roskosmos-Kosmonaut Sergei Prokopyev werden am 3. Dezember Neuankömmlinge auf der Internationalen Raumstation ISS begrüßen können. Mit David Saint-Jacques von der kanadischen Raumfahrtbehörde, Anne McClain von der NASA und Oleg Kononenko von Roskosmus wird die Population im Weltraum auf sechs Menschen anwachsen. Die Neuankömmlinge werden für einige Tage Teil der Expedition 57 sein und dann ihre Mission als Expeditionen 58/59 fortsetzen, sobald Alexander Gerst und seine Besatzungsmitglieder von der Raumstation abdocken.

Dies wurde nach einer umfassenden Untersuchung des Fehlstarts der Sojus MS-10 Trägerakete am 11. Oktober 2018 angekündigt. Eine Fehlfunktion zwang den Kosmonauten Alexey Ovchinin von Roscosmos und den NASA-Astronauten Nick Hague dazu, unmittelbar nach dem Start auf die Erde zurückzukehren.

Die von Roscosmos eingesetzte Staatskommission zur Untersuchung des Vorfalls bestätigte, dass ein beschädigter Separations-Sensor den Abbruch des Starts verursachte.

Etwa zwei Minuten nach dem Start der Sojus-Rakete hätte sich der Booster planmäßig von seiner Halterung lösen sollen. Ein Sensor aktiviert dazu ein Ventil , das Gas ausstößt, um die Oberseite des Boosters abzustoßen.

Da der Sensor nicht funktionierte, konnte einer der Booster nicht abgestoßen werden, und rutschte stattdessen nach unten, wo er die zweite Stufe der Rakete beschädigte. Die Untersuchungskommission erklärte, dass „der Start mit dem Ausfall der Rakete endete. Die anormale Trennung eines der seitlichen Boosters, dessen Kopfteil die Hauptstufe im Bereich des Treibstofftanks traf, führte zu dessen Druckabfall und damit zum Stabilitätsverlust der Rakete.“

Die folgende Abbildung zeigt den Sensor, eine Metallkugel, die wie ein Druckknopf aussieht. Dieser Sensor wurde aufgrund eines Fehlers bei der Montage der Rakete im russischen Kosmodrom Baikonur, Kasachstan, um 6° verbogen.

Der Sensortyp, der den Fehlstart verursacht hat. Credits: Roscosmos

Anhand von Daten- und Videomaterial sowie mathematischen Simulationen ermittelte die Kommission die Fehlerursache. Die von einer Kamera an der Rakete aufgenommenen Bilder zeigen, wie sich zwei Booster trennen, während ein dritter an der Rakete verbleibt.

In diesem Monat werden drei bevorstehenden Sojus-Starts genau überprüft, um sicherzustellen, dass die Sensoren ordnungsgemäß eingebaut werden. Dazu werden die Sensoren an den Raketen des Cargo-Transporters Progress 71P und des nächsten bemannten Sojus-Starts genauestens inspiziert und wieder zusammengefügt.

An Weihnachten zu Hause!

Roscosmos hat außerdem bekanntgegeben, dass Alexander Gerst und seine Crewmitglieder am 20. Dezember wieder auf der Erde landen werden.

Alexander Gerst wird bis zum Ende seiner Mission ISS-Kommandant bleiben und insgesamt 197 Tage im Weltraum verbringen. Er wird am 20. Dezember dann den Rekord für den längsten Aufenthalt eines europäischen Astronauten im Weltraum halten: 363 Tage, fast ein ganzes Jahr im Orbit, nach seinen zwei Missionen.