Alexander Gerst blickt in die Zukunft. Dieses Bild des nächsten Nachbarn der Erde hat er kürzlich von der Internationalen Raumstation aufgenommen, und es beleuchtet den nächsten Schwerpunkt der ESA und anderer internationaler Organisationen – die Rückkehr der Menschen auf den Mond.

Credits: ESA, A. Gerst, CC BY-SA 3.0 IGO

Diesmal geht es darum, länger zu bleiben und Hand in Hand mit Robotern zu arbeiten. Aber warum der Mond, warum jetzt und warum Roboter? Es ist Zeit, mal einen genaueren Blick darauf zu werfen.

Sprungbrett ins Sonnensystem

Der Mond ist nah, interessant und nützlich. Als das der Erde am nächsten gelegene Himmelsobjekt kann es an jedem Tag des Jahres mit einer Rakete erreicht werden. Als Zeuge der letzten 4,5 Milliarden Jahre der Erdgeschichte ist es einer der interessantesten Orte für wissenschaftliche Forschung und könnte helfen, Fragen zu den Bedingungen zu beantworten, unter denen sich das Leben zuerst gebildet hat. Der Mond ist auch als natürliches Sprungbrett für die Erforschung des Sonnensystems geeignet. Es wird angenommen, dass die Mondressourcen den Weg für eine internationale Forschungsbasis ebnen und sogar eine in-situ Quelle für Raketentreibstoff liefern könnten.

Tatsächlich arbeitet Europa bereits mit Russland an den Luna-Missionen zur Vorbereitung von Roboterlandungen – einschließlich Luna-27, die bereits 2022 nach Wassereis suchen wird.

Das neue Orion-Raumschiff der NASA mit dem europäischen Servicemodul (ESM) als Herzstück wird dabei helfen, das Lunar-Gateway, eine Raumstationm zu schaffen. In einer Umlaufbahn um den Mond, wird es uns ermöglichen, tausendmal weiter draußen im All zu leben und zu arbeiten als die Internationale Raumstation.

Mit Ressourcen, um daraus Treibstoff zu gewinnen und eine Forschungsstation zu betreuben, könnte der Mond längerfristig ein Zwischenstopp auf unserem Weg zum Mars und sogar ein Lebensraum an sich werden.

Die Roboter kommen

Alles, was wir im Weltraum tun, geht auf den Wunsch zurück, neue Orte zu besuchen und neue Erkenntnisse zu gewinnen, die dem Leben auf der Erde zugute kommen. Um dies zu erreichen, müssen wir mit den besten Köpfen – sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor – zusammenarbeiten und die Fortschritte in der Technologie nutzen, die unsere menschlichen Fähigkeiten erweitern und verbessern werden.

Zwar haben Menschen den Mond betreten, aber noch nie nie hat ein Mensch die andere Seite des Mondes oder die Polregionen besucht. Um unsere Aktivitäten sicher und nachhaltig zu gestalten, müssen wir uns zunächst einen bessereren Überblick über die Mondlandschaft verschaffen.

Foto: ESA, A. Gerst, CC BY-SA 3.0 IGO

Roboter und unbemannte Rover könnten von einer Raumstation aus ferngesteuert werden, und Experimente wie GRASP, die derzeit an Bord der Internationalen Raumstation stattfinden, könnten diese Operation unterstützen, da wir ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie die Schwerkraft die Hand-Augen-Koordination im Weltraum beeinflusst.

Die Ausdehnung der menschlichen Präsenz über die Erde hinaus auf den Mond in naher Zukunft und zu einem späteren Zeitpunkt weiter in den Weltraum ist ein ehrgeiziges Vorhaben. Aber das Erreichen des Mondes über das Lunar Gateway als Basislager ist entscheidend für den nächsten Schritt.

Erfahren Sie mehr über die Vision der ESA für das nächste Jahrzehnt der Raumfahrt.