Ausgerüstet mit einem Strohhalm, einer Tüte mit dem Haarshampoo der ISS-Bewohner und einer Stoppuhr hat Alexander Gerst getestet, wie lange Seifenblasen in der Schwerelosigkeit überleben. Dazu erzeugte er mit Strohhalm und Shampoo eine Seifenblase und stoppte die Zeit. Das Ergebnis: Seifenblase um Seifenblase hält in der ISS im Durchschnitt eine Minute lang.
Dieses Experiment hatte sich im Schülerwettbewerb „Aktion 42“, den das DLR mit der ESA und der Stiftung Jugend forscht durchführte, als Gewinnervorschlag durchgesetzt. Vorgeschlagen hatten das Experiment Schüler aus Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern, die ihre Idee beim bundesweiten Schülerwettbewerb „Aktion 42“ eingereicht hatten. Dafür durften sie nur Gegenstände aus einer Liste mit 42 Objekten aussuchen, die bereits auf der ISS verwendet werden.
Das Experiment wurde zuvor bereits auf der Erde durchgeführt. Rund 100 Seifenblasen wurden getestet, die im Durchschnitt nach 20 bis 30 Sekunden platzten. Dass die Seifenblasen im Weltall soviel länger leben, liegt daran, dass keine Erdanziehungskraft an den Bestandteilen der Seifenblasen zieht: Die Hülle, die aus einer Wasserschicht zwischen zwei Seifenschichten besteht, kann so stabil bleiben. Auf der Erde hingegen läuft die Wasserschicht der Hülle in Richtung Boden und sammelt sich am unteren Ende – oben besteht die Seifenblase dann nur noch aus den beiden äußeren Seifenschichten. Die Hülle wird immer dünner, bis sie schließlich reißt, und die Seifenblase platzt.
Warum die Seifenblasen in der ISS nicht unsterblich sind, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Zum einen könnte die Ventilation der Raumstation auf die Seifenblasen Einfluss nehmen, zum anderen übt auch der Strohhalm Einfluss auf sie aus. Außerdem können die Seifenblasen nicht frei in der Station schweben, da sie sonst an den Innenwänden zerplatzen würden.
Alexander führte noch weitere Seifenblasen-Experimente durch: So konnte eine Sicherheitsnadel, die er in die Hülle der Blase stach, diese nicht zum platzen bringen, da die Wand der Seifenblase unter Schwerelosigkeit dicker und gleichmäßiger ist als auf der Erde. Auch das Experiment, farbiges Wasser auf der Seifenblase aufzutragen, funktionierte. Als rote Tupfen blieb es auf der Hülle der Seifenblase hängen oder sammelte sich entlang der Hülle.
Ein Teil des Schülerexperiments verlief allerdings anders als erwartet: Als Alexander die Auswirkung von Schall auf die Seifenblasen testen wollte und Lautsprecher mit Techno-Musik einsetzte, machte ihm die Ventilation der Raumstation einen Strich durch die Rechnung, da nicht festzustellen war, ob Schall oder Ventilation die Seifenblase bewegte.
Discussion: 3 comments
Sehr geehrter Herr Gerst
mein Name ist Pauline Owsianik und ich bin zur Zeit Lehramtsstudentin in Münster. Ich nehme zur Zeit an einer Art weltweiten Schnitzeljagd teil (Mehr unter https://www.gishwhes.com/), welche einen Großteil des Erlöses an wohltätige Zwecke spendet. Diese vom Guinness Buch der Rekorde ausgezeichnete Schnitzeljagd verbindet Menschen international und steht für mehr Positivität und Freundlichkeit unter Menschen. So wird zum Beispiel dafür geworben, sich für Knochenmarkspenden zu registrieren.
Zugegeben kontaktiere ich Sie nicht ganz uneigennützig, da das Erwähnen der gesamten Aktion ebenfalls Punkte gibt. Bereits mehrere Teammitglieder haben sich als Knochenmarkspender registrieren lassen und geplant sind sowohl weitere Hilfsaktionen in Tierheimen, Altersheimen oder Suppenküchen, als auch spaßigere Beiträge, wie das Singen mit Fremden in einem Bus. Da ein ebensowichtiger Bestandteil die Annahme von größeren Herausforderungen ist, hat mein Team sich dazu entschlossen, Sie zu kontaktieren.
Die gesamte Schnitzeljagd sollte man mit einem Augenzwinkern und einer ordentlichen Portion Humor sehen, was die Aufgaben jedoch nicht daran hindert, Hilfsbereitschaft anzuregen und zumindest einen kleinen Anteil an alltäglicher Freundlichkeit zu haben.
Diese Schnitzeljagd liegt meinem Team aus 14 weiteren fantastischen Ladies verschiedenen Alters aus Kanada, den USA, Großbritannien und Australien und mir sehr am Herzen und bisher trägt unsere Teilnahme zur Bildung von internationalen Freundschaften und Verbreitung von guter Laune bei, weshalb ich denke, dass es sich lohnen kann, die breitere Öffentlichkeit auf diese Aktion aufmerksam zu machen. Denn man muss nicht die ganze Welt bewegen, um einen Unterschied im Umgang miteinander machen zu können.
Um dem Team zu helfen, könnten Sie den Satz „GISHWHES conquers space!“ und unseren Teamnamen „ConfettiItsAParade“ auf einen Gegenstand oder ein Stück Papier schreiben und daneben posieren (wie, wäre Ihnen freigestellt). Der Gegenstand muss frei schweben. Es ist auch egal, ob das Ergebnis in einem Video oder auf einem Foto festgehalten wird. Dieses kann an paulineowsianik@hotmail.de geschickt werden, ich kümmere mich dann um die Weiterleitung.
Ich und mein Team würden uns enorm über eine Teilnahme Ihrerseits freuen. Vielleicht würde das auch die bereits wissenschaftlich interessierten Schülerinnen im Team noch mehr dazu motivieren, eine entsprechende Laufbahn einzuschlagen.
Ich verbleibe mit Hoffnung auf eine baldige Antwort und wünsche allen, die das hier lesen und jedem, dem hiervon erzählt wird, einen wundervollen Tag.
Mit freundlichen Grüßen,
Pauline Owsianik
Lieber Alexander Gerst,
wir kennen Dich, weil Du zu uns Videos schickst.
Hallo, ich bin Art.
Wann kommst Du mal nach unten?
Und, Alexander Gerst, ich möchte auch ein Astronaut werden.
Schöne Grüße, ich wünsche Dir sehr viel Glück im Weltall!
Tschüss, Art (4 Jahre)
Sehr coole Idee von den Kids! :-)
Ich bin gespannt, ob ich es mit meinen 41 Jahren noch erlebe, daß Urlaub im Weltall möglich ist. Ich würde sehr gerne auch die Schwerelosigkeit erleben und den blauen Planeten aus dieser Entfernung sehen…
Viel Erfolg weiterhin auf Deiner Mission!