ESA-Astronaut Alexander Gerst arbeitete diese Woche  im Columbus-Labor mit Cimon. Die Technologie-Demonstration wurde durch ihn erstmals erfolgreich in Betrieb genommen.

ESA-Astronaut Alexander Gerst mit Cimon im europäischen Columbus-Labor. Bild: ESA.

Das Experiment Cimon, kurz für Crew Interactive Mobile CompanioN, wurde entwickelt, um die Interaktion zwischen Mensch und Maschine im All zu testen. Im Auftrag des DLR ist Airbus in Friedrichhafen und Bremen für Entwicklung und Bau von Cimon zuständig. Für die wissenschaftlichen Aspekte des Projekts ist das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) verantwortlich. Cimon verwendet auch die cloudbasierte Künstliche-Intelligenz (KI) Software IBM Watson.

Cimon wiegt etwa 5 Kilogramm und besitzt ein Display. Mithilfe des Technologieexperiments soll die Arbeit von Astronautinnen und Astronauten unterstützt und Effizienz gesteigert werden. Hierzu werden Informationen, die für die Durchführung wissenschaftlicher Experimente und Reparaturen benötigt werden, auf Cimons Bildschirm angezeigt und erläutert.

Das Experiment Cimon kann darüber hinaus mobil Fotos und Videos aufnehmen,  Experimente dokumentieren, Objekte suchen und Inventar führen. Cimon kann sehen, hören und verstehen, was es beobachtet. Der  Technologiedemonstrator ist zudem mit einem autonomen Navigationssystem ausgestattet, sodass Alexander Gerst Sprachbefehle geben kann, ähnlich wie bei den bekannten virtuellen Assistenten Alexa, Siri oder Cortana.

ESA-Astronaut Alexander Gerst interagiert mit Cimon im Columbus-Labor. Bild: ESA/NASA.

Nachdem Alexander am Donnerstag, den 15. November, auf der Internationalen Raumstation ISS Cimon aus seiner Box nahm, erweckte er das Experiment mit den Worten „Wach auf, Cimon!“. Cimon antwortete darauf mit der folgenden Frage: „Was kann ich für dich tun?“. (Anmerkung der Redaktion: Sprachkommando sowie Antwort erfolgten in englischer Sprache).

Während des ersten Ausflugs auf der ISS demonstrierte Cimon einige seiner Fähigkeiten: Es suchte und erkannte Alexander Gersts Gesicht, nahm Fotos und Videos auf, zeigte Anweisungen für ein Schülerexperiment zur Kristallbildung sowie einen Clip zur Lösung eines Zauberwürfels. Auf Alexander Gersts Wunsch spielte er ebenfalls eines seiner Lieblingslieder ab – natürlich war es ein Track von Kraftwerk.

Alle Beteiligten sind zufrieden mit dem Technologieexperiment. Daher hoffen sowohl Cimons Entwickler als auch Alexander Gerst Cimon bald wieder in Aktion zu sehen. Obwohl während der aktuellen Horizons-Mission vorerst keine weiteren Einsätze geplant sind, könnte dieses Experiment den Beginn einer spannenden Zusammenarbeit zwischen Astronauten, Roboterassistenten und möglichen zukünftigen Künstlichen Intelligenz-Anwendungen im Weltraum markieren.