Können Sie sich vorstellen, dass alle Länder und Kontinente die Sie jemals gesehen haben, alle Menschen die jemals gelebt haben, alles was jemals auf unseren Planeten existiert hat und passiert ist, ja, in der Tat unser Planet selbst auf einen einzelnen Punkt reduziert werden kann? Ich kann es nicht. Und doch ist es so.
Im Jahr 1990 konnte ein Astronom namens Carl Sagan die NASA überzeugen, eine der Voyager Sonden auf dem Weg aus unserem Sonnensystem hinaus umzudrehen um einen letzten Blick von außen auf unser Sonnensystem zu werfen. Das resultierende Bild war so verblüffend einfach wie eindrucksvoll. Aus 6.5 Milliarden Kilometern Entfernung betrachtet war unser Sonnensystem ein schwarzes Nichts, die Planeten auf die Größe von winzigen Bildpunkten geschrumpft.
Ein einzelner Pixel war blau.
Astronauten, die von Weltraumreisen zurückkommen berichten davon, wie zerbrechlich unser Planet von außen wirkt. Die Apollo Missionen haben uns gezeigt, dass unsere Erde nichts weiter ist als eine Steinkugel, die von einer hauchdünnen blauen Atmosphäre umgeben ihre Bahnen durch ein schwarzes, leeres und lebensfeindliches Universum zieht. Oder, wie es Buckminster Fuller einmal ausgedrückt hat, als unser Raumschiff einmal im Jahr mit uns allen zusammen um die Sonne reist. Es ist unser einziges. Wenn wir das empfindliche Lebenserhaltungssystem in diesem Raumschiff stören, dann ist es mit uns vorbei.
Auf der Erdoberfläche stehend scheinen die Ressourcen um uns herum unendlich. Wenn wir in einem Flugzeug reisen, haben wir bereits zwei Drittel der Atmosphärenmasse unter uns. Auf die Dichte von Wasser komprimiert wäre sie nur 10 Meter dick. Auf einer Rakete reitend können wir sie innerhalb von 8 Minuten verlassen. Und doch ist sie alles, was uns vor tödlicher kosmischer Strahlung schützt.
Wenn wir ein Problem haben, dann ist es oft nützlich, einen Schritt zurück zu nehmen und sich die Situation von außen anzuschauen. Und genau diese Perspektive möchte ich von der Blue Dot Mission zurückbringen. Ich möchte vermitteln, wie es sich anfühlt, als Mensch unseren Planeten von außen zu sehen, und wie wertvoll diese Perspektive für uns ist.
Ich bin mir absolut sicher, dass irgendwann einmal die Zeit kommt, in der jeder von uns die Möglichkeit haben wird, einmal im Leben die Erde aus dieser Perspektive zu sehen. Und ich bin mir sicher, es wird die Menschheit zum Positiven verändern. Denn letztendlich ist es unser aller Entscheidung, ob wir auf dem Raumschiff Erde nur als Passagier mitfliegen, oder ob wir zur Besatzung gehören wollen.
Discussion: 12 comments
Hey Alex, I really wish purple would be less greedy and profit-focused. Then, perhaps, they would start to look around and care more about their surroundings and the planet, in general. As it is now, profit making and richness are the measures of mankind and that’s what matters to most of the people. Unfortunately, the only chance I see to change that would be if everyone in the world would have their basic needs covered, i.e., food and housing, then things could change. I hope to see it happening. Greetings from the BlueDot, Ralf
Lieber Alexander,
Vielen Dank für diesen sehr schönen und nachdenklich machenden Blogeintrag, und für all die wunderbaren Bilder und Gedanken aus dem All! Ich fliege jeden Tag ein bisschen mit.
Viele Grüsse aus dem wilden und kleinen Norwegen
Ines
Hi Alexander, erst mal lieben lieben Dank für die wunderschönen Aufnahmen im Internet und TV. Das hört sich wahrscheinlich verrückt an, aber ich kann es echt nachvollziehen was du da schreibst, obwohl ich nur einen TANDEMSPRUNG aus 4.000 Meter gemacht habe. (Ich werde meine Lizenz jetzt machen ;-P). Ich glaube aber das dieses Privileg, also Weltraumreisen, Leute wie du vorbehalten bleiben sollte. Wenn der mensch noch nicht mal sieht wie schön seine Welt ist, wenn er/sie z.B. am Strand steht und einfach die nächste Coladose ins Meer reinwirft, dann wird dieser Mensch auch im Weltall die Augen nicht aufkriegen,…..leider..
Hello Alex, let me introduce myself, I’m a lawyer and I am 43 years old, live in Santa Rosa, Rio Grande do Sul, Brazil and consider you an artist and a poet. The photos you post are magnificent and have many curiosities too to know how your life inside the space station. I wonder if you’re feeling physically the effects of weightlessness. I also saw a video which shows that the sweat and urine is turned into drinking water, I found this very interesting and challenging. Another thing, I speak only in Portuguese and use the http://www.tradukka.com site to translate into English.
How can we help to promote the Blue Dot mission in our schools? Has an awareness committee been established yet?
Was für ein wundervoller Beitrag mit tollen Bildern. Es ist so gut, dass genau dieses Bewusstsein uns wiedereinmal in Erinnerung gebracht wird und dass Alexander diese Mission so leidenschaftlich mit uns teilt. Danke dafür und gerne noch mehr davon! :-)
Olá, Sr. PI, seu texto/testemunho contribui imensamente na reflexão sobre a nossa missão de cuidar deste ponto azul.
Espero que as pessoas entendam essa perspectiva, ah e não é necessário sair do nosso planeta e nem tirar os pés do chão, basta ver, sentir e amar a Vida deste ponto azul.
Thank your for your insightful blogs and sharing your perspective with us. It is always nice to be reminded that we live in ONE planet, and that we really are connected.
Danke für die beeindruckenden Bilder und Berichte!
Einfach wundervoll, diese Blue Dot Mission. Ich hoffe und bete, dass Ihr damit Erfolg haben werdet und die Menscheit auch dadurch langsam darauf kommt, immer nachhaltiger mit unseren Ressourcen umzugehen. Wenn ich mich aber derzeit medial so umsehe, schwinden aber meine Hoffnungen zusehends.
Wunderschöne Worte zu unserem fragilen Planeten, den wir alle viel zu selbstverständlich nehmen…
Lieber Alexander,
Mein Sohn Philipp (5) war schon auf zahlreichen Weltraummissionen mit Dir :) Begeistert schaut er Berichte von Dir, fragt mich Löcher in den Bauch und funktioniert sein Spielzeug zu Rakete, Satelliten und Raumstationen um. Sein größter Wunsch seit 2 Jahren ist es Astronaut zu werden und das ist der einzige Grund weshalb es ihm sinnvoll erscheint ab nächstem Jahr in die Schule zu gehen.
Viele Grüße aus Mannheim (Erde)
Kirsten mit Philipp