Alexander in Columbus module. Credits: ESA/NASA

Alexander im Columbus-Labor. Credits: ESA/NASA

Im Columbus-Kontrollzentrum im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind ESA und DLR Ingenieure für den laufenden Betrieb der Blue Dot-Mission verantwortlich. Dazu gehören die Unterstützung der Internationalen Raumstation ISS, die Koordination an- und abdockender Weltraumfahrzeuge, die Planung wissenschaftlicher Experimente und die Durchführung öffentlicher Events. Bei der Planung all dieser Aktivitäten müssen die Bedürfnisse aller Beteiligten beachtet werden, während gleichzeitig sichergestellt werden muss, dass Alexander und die anderen Astronauten in Ruhe und gut informiert ihrer Arbeit nachgehen können.

Departure of Progress supply spacecraft. Credits: ESA/NASA

Abdocken des Progress-Raumtransporters. Credits: ESA/NASA

Das Motto bei uns im Kontrollzentrum ist: „Erwarte das Unerwartete und sei flexibel“. Die Situation ändert sich ständig. Ein Beispiel: Cygnus Orbital 2 – das nächste Raumfahrzeug, das die Raumstation besuchen soll – sollte diesen Monat ankommen, der Besuch verzögert sich jedoch mindestens bis Juli, nachdem bei Routineprüfungen ein Motor ausgefallen ist.
Wie Sie sich vorstellen können, hat diese Verzögerung einen Dominoeffekt auf viele andere Aktivitäten.

In die Kategorie „unerwartet“ fällt die Entdeckung von Rauch auf der Internationalen Raumstation ISS am Dienstag. Der Leiter der Expedition 40 und NASA-Astronaut Steve Swanson berichtete, dass der Rauch schnell verflog und die Astronauten nicht in Gefahr waren. Russische Flugleiter, die mit der Crew zusammenarbeiten, haben als wahrscheinlichste Quelle einen Warmwasserbereiter im russischen Zvezda-Modul identifiziert, in dem die Astronauten essen. Die Crew deaktivierte das Gerät und stellte einen Ventilator auf, um den Rauch zu filtern und wegzublasen. Außerdem wurde die Atmosphäre auf toxische Stoffe untersucht. Der Rauch war zwar beunruhigend, die Crew ist aber nicht in Gefahr und der Betrieb wird normal fortgesetzt.

Die ersten Wochen eines Astronauten in der Internationalen Raumstation ISS dienen häufig der Forschung am Menschen (am Astronauten selbst). Wissenschaftler auf der Erde möchten so schnell wie möglich Daten zur körperlichen Reaktion auf die Mikrogravitation sammeln. Das Sammeln dieser Daten für die Wissenschaftler muss organisiert werden. Letzte Woche hat Alexander viele Experimente für unsere japanischen und amerikanischen Kollegen von JAXA und NASA durchgeführt. Diese Woche arbeitet er am Experiment der ESA zur circadianen Rhythmik sowie an Skin-B. Mit diesen Experimenten, die das DLR unter anderem fördert, werden die Innere Uhr bzw. die Hautveränderungen des Astronauten untersucht.
Einige Experimente können wir auf der Erde und ohne die Hilfe der Astronautencrew über uns durchführen. Diese Woche führen wir vom Boden aus die Experimente FASTER und FASES durch. Dabei untersuchen wir im Weltraum Emulsionen, um diese auf der Erde besser zu verstehen.

Neben diesen Faktoren müssen wir im Kontrollzentrum Weltraumschrott und das Raumwetter beachten. Wenn die Sonne besonders aktiv ist oder sich etwas auf die Internationale Raumstation zubewegt, müssen wir den Betrieb entsprechend anpassen oder sogar die Position der Station leicht ändern. Glücklicherweise sind derartige Vorkommnisse selten und diese Woche ist nichts von dieser Art passiert!

Sunlight glinting of solar panels. Credits: ESA/NASA

Das japanische Kibo-Labor und Sonnenlicht auf den Solarpanelen. Credits: ESA/NASA