Mars

Mars

Eines der wichtigsten Raumfahrtziele der näheren Zukunft ist der Mars, der uns wichtige naturwissenschaftliche und auch philosophische Fragen beantworten könnte. Wir wissen, dass der Mars vor langer Zeit ausgesprochen lebensfreundlich war, nicht unähnlich der Erde. Es gab eine dichte Atmosphäre und Wasser auf der Oberfläche. Heute ist er wüst und leer. Wie vermeiden wir, dass mit der Erde dasselbe passiert?

Oder: Gibt es außerirdisches Leben? Wenn wir auf dem Mars fossile oder aktuelle Spuren von Leben fänden, das sich unabhängig von uns entwickelt hat, dann wüssten wir nicht nur dass weiteres Leben existiert. Wir könnten dann sogar annehmen, dass das Universum nur so blüht vor Leben. Und dass es vielleicht gar nicht auf der Erde entstanden ist, sondern von woanders herkam, wo noch mehr davon ist. Wir hätten Geschwister im All!

Milky Way stars. Credit: NASA/ESA & G. Brammer

Sterne in der Milchstraße. Credit: NASA/ESA & G. Brammer

Man hat herausgefunden, dass es in der Milchstraße wahrscheinlich mehr Planeten als Sterne gibt. Zehn Milliarden von ihnen könnten in der „grünen Zone“ liegen, also wie die Erde genau so weit von ihrem Stern entfernt sein, dass Leben möglich ist. Und unsere Milchstraße ist nur eine von vielen Milliarden Galaxien. Es gibt vermutlich mehr Sterne im Universum als Sandkörner auf der Erde. Ich bin mir vollkommen sicher, dass es für uns noch viel Unbekanntes und Interessantes zu entdecken gibt. Es ist Zeit für uns, den nächsten Schritt hinaus ins Unbekannte zu machen.

Eine Expedition zum Mars wäre mit heutiger Technik und internationaler Zusammenarbeit machbar, es wäre das bisher größte Abenteuer der Menschheit. Für weitere Reisen müssten noch viele technische Hürden genommen werden, aber ich weiß, dass uns das gelingen wird. Denn wir Menschen sind nicht nur eine grenzenlos neugierige, sondern auch eine ungemein kreative Spezies.

Viele Experimente auf der ISS zielen darauf ab, herauszufinden, wie eine Raumschiff-Besatzung längere Zeit im Weltraum leben kann. Oder wie wir lebenserhaltende Systeme so bauen, dass sie nachhaltig und regenerativ arbeiten. Wasser wird auf der ISS schon heute zum größten Teilwiederverwendet. Mit der ISS machen wir einen wichtigen Schritt hinaus ins All. Über 100.000 Menschen haben sie gebaut, und jeden Tag überwindet sie in ihrem Orbit eine Distanz, die von der Erde zum Mond reichen würde – und zurück. An so einem faszinierenden Projekt mitzuwirken ist für mich als Wissenschaftler und als Mensch ein wunderbares Abenteuer.

Japanes astronaut Koichi Wakata plays with water on Space Staion.Credit: NASA

Astronaut Koichi Wakata zeigt die Effekte der Schwerelosigkeit anhand von Wasser. Credit: NASA